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Kommentar: Konkretisierung von GEOPOLIS V, + Zahlen zu POLIS.net-Nutzung
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=== Neues Polizeigesetz === Am 27.01.2011 wurde ein verschärftes Polizeigesetz verabschiedet, dieses ermöglicht den Einsatz eines Landestrojaners. Vgl. [[http://www.heise.de/newsticker/meldung/Rheinland-Pfalz-laesst-den-Landestrojaner-von-der-Leine-1178650.html|Heise-Artikel vom Thema (2011)]] |
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Eingesetzt wird das auf .net Basis gebaute System '''RIVAR''' mit den Komponenten '''POLIS.net''' (Polizeiliches Informations- und Fahndungs System; vgl. [[http://www.polizei.rlp.de/index2.htm?/060dienststellen/090polizeitechnik/095it_verfahren/020anwendung/090polis/top.htm|Auskunft der Polizei]], [[http://www.chip.de/news/c_news_10505745.html|Bericht in Chip]]), '''ZEVIS.net''' (Modul zum zentralen Datenbankabruf beim Kraftfahrtbundesamt) und weitere. | === RIVAR === |
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Der <<Doclink(2010-LfDRLP-TF22.pdf,22. TB des LfD)>> nennt (Tz. 7.10) für die INPOL-Anbindung (also POLIS.net) 7500 Nutzer``Innen, die rund 7000 Abfragen pro Tag vornehmen. | Eingesetzt wird das auf dem Microsoft [[http://en.wikipedia.org/wiki/.NET_Framework|.NET Framework]] gebaute System '''RIVAR''' mit den Komponenten '''POLIS.net''' (Polizeiliches Informations- und Fahndungs System) und '''ZEVIS.net''' (Modul zum zentralen Datenbankabruf beim Kraftfahrtbundesamt [[ZEVIS]]) und weiteren. Seit Anfang 2006 wird als Teil von Rivar die Geoinformations-Komponente GEOPOLIS V betrieben. Augenscheinlich ist die Anwendung auf Verkehrsunfälle eingeschränkt. Dennoch ist bemerkenswert, wie nonchalant Daten aus der [[Vorgangsverwaltung]] poladis.net über Zweckgrenzen (siehe RechtsLage) hinweg geschoben werden. |
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In unklarem Zusammenhang damit steht "Kriminalpolizeiliche Recherche und | * [[http://www.polizei.rlp.de/index2.htm?/060dienststellen/090polizeitechnik/095it_verfahren/020anwendung/090polis/top.htm|Beschreibung von POLIS durch die Polizei RLP]] * [[http://www.chip.de/news/c_news_10505745.html|Bericht in der Zeitung Chip über Polis]]) *[[http://www.polizei.rlp.de/internet/med/a33/a3330d79-f28a-9901-f49e-aa1a94839292,22222222-2222-2222-2222-222222222222,isDownload.pdf|Artikel im Polizeikurier über die Geokomponente]] === KRISTAL === In unklarem Zusammenhang zu RIVAR steht das "Kriminalpolizeiliche Recherche und |
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('''KRISTAL'''; vgl. LfD, TB 2008, 5.8) zur Unterstützung der "Ermittlungen der | ('''KRISTAL''') zur Unterstützung der "Ermittlungen der |
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von Ermittlungsverfahren", also wohl ein klassisches Spudok-System. 2008 gab es die "Anwendungsbereiche" OK und PMK, die nebeneinanderher liefen. Der LfD berichtet von Plänen für Menschenhandel und Kapitaldelikte. |
von Ermittlungsverfahren", also wohl ein klassisches SpuDok-System. Im Jahre 2008 gab es nach Darstellung im [[http://www.th-mittelhessen.de/zaftda/tb-bundeslaender/doc_download/68-21-tb-lfd-rheinland-pfalz-200507-151764-vom-12122007|21. TB des LfD RLP (2007)]], 5.8 (S. 37) die "Anwendungsbereiche" OK (Offene Kriminaliät) und PMK (Politisch Motivierte Kriminalität), die nebeneinanderher liefen. Der [[LfDI]] berichtet zudem von Plänen zur Erweiterung der Datei für Menschenhandel und Kapitaldelikte. |
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Der LfD berichtet weiter zu KRISTAL, es werde "automatisiert eine Warnmeldung erzeugt [...], wenn eine Personalie erfasst wird, zu der bereits in einer anderen Datei Informationen vorhanden sind"; was die "anderen Dateien" sind und wie das technisch funktioniert, bleibt offen. Der LfD bemängelt außerdem, wie üblich sei das Löschmanagement unter aller Sau. |
Weiter berichtet der LfD im 21. TB, dass "automatisiert eine Warnmeldung erzeugt [...] werde, wenn eine Personalie erfasst wird, zu der bereits in einer anderen Datei Informationen vorhanden sind". Die Art der "anderen Dateien" und die technische Umsetzung wird allerdings nicht erläutert. Der [[LfDI]] bemängelt zudem wie üblich das Löschmanagement. |
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Seit Anfang 2006 wird als Teil von Rivar die Geoinformations-Komponente GEOPOLIS V betrieben ([[http://www.polizei.rlp.de/internet/med/a33/a3330d79-f28a-9901-f49e-aa1a94839292,22222222-2222-2222-2222-222222222222,isDownload.pdf|Polizeikurier Februar 2006]]). Augenscheinlich ist die Anwendung auf Verkehrsunfälle eingeschränkt. Dennoch ist bemerkenswert, wie nonchalant Daten aus der Vorgangsverwaltung poladis.net über Zweckgrenzen hinweg geschoben werden. |
=== Datenbank Rückfallgefährdete Straftäter === Im <<Doclink(2010-LfDRLP-TF22.pdf,22. TB des LfD)>> wird von der Übernahme des [[Datenbanken Bayern#heads|HEADS-Systems aus Bayern]] berichtet, das "rückfallgefährdete Straftäter" in einem gemeinsamen System von Justiz und Polizei erfassen soll. Im sozialliberalen Rechtsstaat soll aber ''die Zielgruppe erweitert werden, insbesondere um Personen, die gemeingefährliche Verbrechen (mit Gewaltkomponente und Rückfallgefährdung) begangen haben oder bei denen der Verdacht besteht, dass sie solche Taten begehen werden.'' Das System ist 2009 unter dem Namen "Visier.rlp" angelaufen. === Zahlen === Der <<Doclink(2010-LfDRLP-TF22.pdf,22. TB des LfD)>> nennt (Tz. 7.10) für die [[INPOL]]-Anbindung POLIS.net 7500 Nutzungsberechtigte, die im Schnitt 7000 Abfragen pro Tag vornehmen. Vermutlich diese Zahl (7000 Abfragen pro Tag) wird auch in einem [[http://www.heise.de/newsticker/meldung/Polizeidaten-Affaere-fuehrt-zu-Konsequenzen-1036676.html|Heise-Artikel von 2010]] genannt. |
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Eingesetzt wird ein System namens "POLADIS", ebenfalls auf .net-Basis. Bei der Implementation war offenbar [[http://www.tecchannel.de/news/themen/business/413798/cebit_poladis_macht_polizei_effizienter/|Accenture an Bord]] (Microsoft und Accenture -- arme Polizei...), [[http://www.comlineag.de/index.php?id=175|geholfen hat ein Laden namens Comline]]. |
Für die [[Vorgangsbearbeitung]] wird ein System namens "POLADIS" eingesetzt. Bei der Implementation war offenbar [[http://www.tecchannel.de/news/themen/business/413798/cebit_poladis_macht_polizei_effizienter/|Accenture]] an Bord (''Anmerkung: Microsoft und Accenture -- arme Polizei...'') und geholfen hat ein Firma namens [[http://www.comlineag.de/index.php?id=175|Comline]]. |
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Wer eine Vorstellung bekommen will, wie so eine Vorgangsverwaltung aussieht, kann [[http://www.datenschmutz.de/li/docs/vollesrohr_no4.pdf|in einer Pulikation der jungen GdP]] (ab Seite 4) was zur Aufnahme einer Strafanzeige ansehen (davor übrigens eine Story, die ahnen lässt, dass es die Programmierer mit Datenschutz nicht so hatten). | Eine Vorstellung, wie so eine [[Vorgangsverwaltung]] in der Anwendung aussieht, gibt <<Doclink(vollesrohr_no4.pdf,Volles Rohr)>> (ab Seite 4), eine Publikation der DGB-Gewerkschaft [[GdP]]. Davor übrigens eine durchaus lesenswerte Story, die ahnen lässt, dass es die Programmierer mit Datenschutz nicht so hatten. |
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Die DPolG (also die Beamtenbunds-Organisation für die Polizei) [[http://www.dpolg-rlp.de/pages/Polizeispiegel/2004/dpolg%200504_rp.pdf|definiert POLADIS.net]] als | Im [[http://www.dpolg-rlp.de/pages/Polizeispiegel/2004/dpolg%200504_rp.pdf|"Polizeispiegel" vom Mai 2004]], einer Publikation der Beamtenbundsgewerkschaft [[DPolG]], ist über Poladis.et zu lesen: |
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Ein hochkomplexes System, welches das x-fache an Arbeitszeit bei der Vorgangs- bearbeitung benötigt. | ''Ein hochkomplexes System, welches das x-fache an Arbeitszeit bei der [[Vorgangsbearbeitung]] benötigt.'' Im <<Doclink(2010-LfDRLP-TF22.pdf,22. Tätigkeitsbericht des LfDI)>> wird beschrieben, dass Observationsberichte als "Anhänge" in Poladis.net eingefügt werden. |
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== Weiteres == | Außer [[NADIS]] nichts bekannt. |
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Illegale Abfragen von POLIS haben 2009 einem Abgeordneten im Strudel des Nürburg-Skandals [[Irre Geschichten#nuerburg|das Mandat gekostet]]. |
=== Nürburgring-Abfragen === 2009 war in Rheinland-Pfalz ein Skandal um einen völlig verplanten Vergnügungspark am Nürburgring in vollem Schwung. Die oppositionelle CDU versuchte, diversen SPD-Menschen Kontakte zu den zweifelhaften Geschäftemachern nachzuweisen, die das Projekt betrieben haben. Der Abgeordnete Peter Dincher hat eine Polizeibeamtin, die er noch aus seiner Polizeizeit kannte, veranlasst, ihm POLIS-Daten zu verschaffen, der Abgeordnete Michael Billen bediente sich seiner Tochter, die die Ausdrucke angeblich "aus Neugier" mit nach Hause genommen hat. Dinchen trat in der Folge immerhin zurück, Billen behielt sein Mandat, obwohl der CDU-Fraktionsvorsitzende Baldauf ihn aufgefordert hatte, es aufzugeben. 2010 haben der LfD und der SPD-Innenminister Bruch vereinbart, POLIS-Abfragen enger zu protokollieren, und zwar mit Angabe von Gründen für die Abfragen. Eine Überprüfung des vorhandenen Logs durch den LfD hatte fünf weitere missbräuchliche Abfragen ergeben; ein Mal war das Opfer selbst Polizist, in vier anderen Fällen Angehörige. Mehr: [[http://www.projekt-datenschutz.de/node/320|Eintrag beim Projekt Datenschutz]], [[http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ruecktritte-nach-illegalen-Zugriffen-auf-Polizei-Datenbank-871634.html|Heise-Artikel von 2009]], [[http://www.heise.de/newsticker/meldung/Polizeidaten-Affaere-fuehrt-zu-Konsequenzen-1036676.html|Heise-Artikel von 2010 zu den Konsequenzen aus der Affäre]] |
Inhaltsverzeichnis
Datenbanken in Rheinland-Pfalz
Rechtsgrundlagen
Landesverfassungsschutzgesetz Rheinland-Pfalz (Suchbegriff LVerfSchG)
Neues Polizeigesetz
Am 27.01.2011 wurde ein verschärftes Polizeigesetz verabschiedet, dieses ermöglicht den Einsatz eines Landestrojaners. Vgl. Heise-Artikel vom Thema (2011)
Auskunftssysteme der Polizei
RIVAR
Eingesetzt wird das auf dem Microsoft .NET Framework gebaute System RIVAR mit den Komponenten POLIS.net (Polizeiliches Informations- und Fahndungs System) und ZEVIS.net (Modul zum zentralen Datenbankabruf beim Kraftfahrtbundesamt ZEVIS) und weiteren. Seit Anfang 2006 wird als Teil von Rivar die Geoinformations-Komponente GEOPOLIS V betrieben. Augenscheinlich ist die Anwendung auf Verkehrsunfälle eingeschränkt. Dennoch ist bemerkenswert, wie nonchalant Daten aus der Vorgangsverwaltung poladis.net über Zweckgrenzen (siehe RechtsLage) hinweg geschoben werden.
KRISTAL
In unklarem Zusammenhang zu RIVAR steht das "Kriminalpolizeiliche Recherche und Informationssystem -- Täterorientierte Auswertung, Analyse und Lagedarstellung" (KRISTAL) zur Unterstützung der "Ermittlungen der Polizei im Rahmen vorbeugender Verbrechensbekämpfung und bei der Durchführung von Ermittlungsverfahren", also wohl ein klassisches SpuDok-System. Im Jahre 2008 gab es nach Darstellung im 21. TB des LfD RLP (2007), 5.8 (S. 37) die "Anwendungsbereiche" OK (Offene Kriminaliät) und PMK (Politisch Motivierte Kriminalität), die nebeneinanderher liefen. Der LfDI berichtet zudem von Plänen zur Erweiterung der Datei für Menschenhandel und Kapitaldelikte.
Weiter berichtet der LfD im 21. TB, dass "automatisiert eine Warnmeldung erzeugt [...] werde, wenn eine Personalie erfasst wird, zu der bereits in einer anderen Datei Informationen vorhanden sind". Die Art der "anderen Dateien" und die technische Umsetzung wird allerdings nicht erläutert. Der LfDI bemängelt zudem wie üblich das Löschmanagement.
Datenbank Rückfallgefährdete Straftäter
Im 22. TB des LfD wird von der Übernahme des HEADS-Systems aus Bayern berichtet, das "rückfallgefährdete Straftäter" in einem gemeinsamen System von Justiz und Polizei erfassen soll. Im sozialliberalen Rechtsstaat soll aber die Zielgruppe erweitert werden, insbesondere um Personen, die gemeingefährliche Verbrechen (mit Gewaltkomponente und Rückfallgefährdung) begangen haben oder bei denen der Verdacht besteht, dass sie solche Taten begehen werden. Das System ist 2009 unter dem Namen "Visier.rlp" angelaufen.
Zahlen
Der 22. TB des LfD nennt (Tz. 7.10) für die INPOL-Anbindung POLIS.net 7500 Nutzungsberechtigte, die im Schnitt 7000 Abfragen pro Tag vornehmen.
Vermutlich diese Zahl (7000 Abfragen pro Tag) wird auch in einem Heise-Artikel von 2010 genannt.
Im 22. TB des LfD wird von der Übernahme des HEADS-Systems aus Bayern (Tz. 7.6) berichtet, das "rückfallgefährdete Straftäter" in einem gemeinsamen System von Justiz und Polizei erfassen soll. Im sozialliberalen Rechtsstaat soll aber "die Zielgruppe erweitert werden, insbesondere um Personen, die gemeingefähr- liche Verbrechen (mit Gewaltkomponente und Rückfallgefährdung) begangen haben oder bei denen der Verdacht besteht, dass sie solche Taten begehen werden." Das System ist 2009 unter dem Namen "Visier.rlp" angelaufen.
Vorgangsbearbeitung
Für die Vorgangsbearbeitung wird ein System namens "POLADIS" eingesetzt. Bei der Implementation war offenbar Accenture an Bord (Anmerkung: Microsoft und Accenture -- arme Polizei...) und geholfen hat ein Firma namens Comline.
Eine Vorstellung, wie so eine Vorgangsverwaltung in der Anwendung aussieht, gibt Volles Rohr (ab Seite 4), eine Publikation der DGB-Gewerkschaft GdP. Davor übrigens eine durchaus lesenswerte Story, die ahnen lässt, dass es die Programmierer mit Datenschutz nicht so hatten.
Im "Polizeispiegel" vom Mai 2004, einer Publikation der Beamtenbundsgewerkschaft DPolG, ist über Poladis.et zu lesen:
Ein hochkomplexes System, welches das x-fache an Arbeitszeit bei der Vorgangsbearbeitung benötigt.
Im 22. Tätigkeitsbericht des LfDI wird beschrieben, dass Observationsberichte als "Anhänge" in Poladis.net eingefügt werden.
Im 22. TB des LfD wird beschrieben, dass Observationsberichte quasi als "Anhänge" in Poladis.net gehalten werden (Tz 7.7).
Verfassungsschutz
Außer NADIS nichts bekannt.
Skandale
Nürburgring-Abfragen
2009 war in Rheinland-Pfalz ein Skandal um einen völlig verplanten Vergnügungspark am Nürburgring in vollem Schwung. Die oppositionelle CDU versuchte, diversen SPD-Menschen Kontakte zu den zweifelhaften Geschäftemachern nachzuweisen, die das Projekt betrieben haben.
Der Abgeordnete Peter Dincher hat eine Polizeibeamtin, die er noch aus seiner Polizeizeit kannte, veranlasst, ihm POLIS-Daten zu verschaffen, der Abgeordnete Michael Billen bediente sich seiner Tochter, die die Ausdrucke angeblich "aus Neugier" mit nach Hause genommen hat.
Dinchen trat in der Folge immerhin zurück, Billen behielt sein Mandat, obwohl der CDU-Fraktionsvorsitzende Baldauf ihn aufgefordert hatte, es aufzugeben. 2010 haben der LfD und der SPD-Innenminister Bruch vereinbart, POLIS-Abfragen enger zu protokollieren, und zwar mit Angabe von Gründen für die Abfragen. Eine Überprüfung des vorhandenen Logs durch den LfD hatte fünf weitere missbräuchliche Abfragen ergeben; ein Mal war das Opfer selbst Polizist, in vier anderen Fällen Angehörige.
Mehr: Eintrag beim Projekt Datenschutz, Heise-Artikel von 2009, Heise-Artikel von 2010 zu den Konsequenzen aus der Affäre