DOLPHIN ist eine seit 2003 im Politbereich angesiedelte Analysedatei (AWF) von Europol, die Bundestags-Drucksache 17/5146 wie folgt beschreibt:

EUROPOL „Arbeitsdatei zu Analysezwecken Dolphin“ („AWF Dolphin“) Die AWF Dolphin ist eine Arbeitsdatei zu Analysezwecken. In ihr werden – mit Ausnahme der Straftaten des islamistischen Terrorismus – Straftaten der politisch motivierten Kriminalität und damit auch der PMK-links gespeichert, wenn es sich um eine schwere Straftat handelt, internationale Bezüge erkennbar sind und die Übermittlung/Speicherung auch nach nationalem Recht zulässig ist. Die Verwaltung obliegt EUROPOL. Nur die Analytiker von Europol sind befugt, Daten in die AWF einzugeben und diese Daten zu ändern. Alle Teilnehmer der jeweiligen Analysegruppe, zu denen auch Verbindungsbeamte oder Experten der Mitgliedstaaten zählen können, können Daten aus der AWF abrufen.

Im Rahmen seiner Zentralstellenfunktion übermittelt das BKA die einschlägigen, in der Regel von den Ländern erhobenen Daten. Abfragen der deutschen Polizeidienststellen werden ebenfalls über das BKA an Europol geleitet.

DOLPHIN hat insbesondere im Bereich von Tierrechtsaktivitäten einige Berühmtheit erlangt. Die Regierung führt in Bundestags-Drucksache 17/3143 aus:

uropol hat die AWF "Dolphin" eingerichtet, in welcher Straftaten u. a. mit Bezug zu militanten Tierschützern auswertet werden. Deutsche Strafverfolgungsbehörden übermitteln Informationen zu diesen Straftaten über das Bundeskriminalamt an die AWF ,,Dolphin", sofern zwei oder mehr EU-Mitgliedstaaten von der Straftat betroffen sind und aufgrund des Umfangs, der Bedeutung und der Folgen der Straftat ein gemeinsames Vorgehen der EU-Mitgliedstaaten erforderlich ist.

Insbesondere dürfte DOLPHIN bei der Verstrickung von Europol in den §278a-Skandal rund um die österreichische Soko Bekleidung eine wesentliche Rolle gespielt haben. Einen guten Eindruck von den Ermittlungspraktiken in diesem Geschäft gibt der Bericht der Verdeckten Ermittlerin „Danielle Durand”.