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* Interpol DNA-Datenbank http://www.interpol.int/Public/Forensic/dna/default.asp  * "Fusion" -- 13000 verdächtigte "Terroristen".
 * Nominal data -- eine Art Kriminalaktennachweis, enthält 175000 (2009) Records von Beschuldigten, Vermissten, nicht identifizierten Leichen, etc. Die Datenbank enthält in irgendeiner Form Fotos und Fingerabdrücke; vor allem scheint beliebig Freitext ("criminal history") gespeichert zu werden.
 * Interpol DNA-Datenbank http://www.interpol.int/Public/Forensic/dna/default.asp; enthielt 2009 gerade mal 83000 Records. TODO: rauskriegen, was sich die dabei denken, etwa durch <<Doclink(2001-interpol-DNA-handbuch.pdf,Lesen)>>.
 * Daktyloskopische Fingerabdrücke (2009 86000 Records)
 * SLTD (Stolen or lost travel documents); eingerichtet 2002, versucht SLTD offenbar die Komplettabdeckung. Jedenfalls waren 2006 schon [[http://www.interpol.int/Public/News/2006/AlessandroPansa20061103.asp|13 Millionen Einträge aus 118 Staaten in der Datenbank]].
 * Child Abuse Image Database (ICAID) -- offenbar zum Bildabgleich gehalten.
 * Stolen Administrative Documents -- eine Ergänzung zu SLTD, bei dem es nicht um personenbezogene Dokumente geht (sondern etwa um Fahrzeugpapiere); 2009 knapp 200000 Einträge
 * [[http://www.interpol.int/Public/Vehicle/Default.asp|Stolen Motor Vehicles]] -- 2008 waren 4.6 Millionen Einträge in dieser Datenbank, Interpol verkündet stolz, 2007 6000 Treffer pro Monat gehabt zu haben, während sie 2008 31000 Kfz wiedergefunden haben wollen.
 * Stolen Works of Art -- Kunstfahndung war mal ein Schwerpunkt von Interpol (und immer noch verweist Schengen auf Interpol, wenn es um sowas geht). In ihrer Datenbank hatten sie 2009 33000 Einträge.
 * Eine Datenbank gefälschter Kreditkarten o.ä.

Es gibt seit ca. 1984 auch eine [[http://www.interpol.int/Public/ccf/default.asp|Datenschutzkommission bei Interpol]], gegründet als ein Kompromiss zwischen Frankreich und Interpol, um letzteren zu erlauben, [[http://www.interpol.int/Public/ccf/historique.asp|sich nicht um Datenschutz kümmern zu müssen]].

=== Quellen ===

 * <<Doclink(2001-interpol-DNA-handbuch.pdf,DNA-Handbuch)>>
 * <<Doclink(2009-interpol-DB-factsheet.pdf,Knappes Factsheet zu Interpol-Datenbanken)>>
 * [[http://www.interpol.int/Public/ICPO/corefunctions/databases.asp|Interpol zu ihren Datenbanken]]
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Überblick unter http://www.lorraine.ch/genua/datenbanken.shtml
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Im Einzelnen ISI (präventiver Staatsschutz, 50000 Personen), JANUS (internationale Kriminalität, 120000 Personen), IPAS (alle Personen, die BAP-aktenkundig geworden sind, 650000), RIPOL (ungeklärte Straftaten, ansonsten offenbar analog SIS, 130000), AFIS (600000 Fingerabdrücke, durch im lokalen Zugriff), VOSTRA (Strafregister, 450000), ZAR (alle visumpflichtigen Ausländer, 4.8e6), IDK (offenbar Personalausweise, 4.2e6), AUPER (Asylkontrolle, 660000) vgl. [[Datenbanken Schweiz]]
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http://www.woz.ch/wozhomepage/24j02/dna24j02.htm (Juni 2002) spricht von 21000 gespeicherten GFs; zunächst ohne gesetzliche Grundlage eingeführt, GFs durften auch bei Diebstahl (Hausbesetzen sowieso) genommen werden. Der Artikel beschreibt Löschung eines GF.

http://www.espace.ch/artikel_176718.html (Januar 2006) beschreibt ViCLAS (Violent Crime Linkage Analysis System) das Tatorte analysiert und mit anderen Daten zu Gewaltverbrechen ?!? in Verbindung bringt.

Datenbanken anderswo

(anderswo im Sinne gegenwärtig von: außerhalb der BRD und nicht EU-weit)

Interpol

Auch Interpol speichert jede Menge Daten, teilweise redundant, teilweise hat Interpol Zugriff auf nationale Datenbanken.

  • "Fusion" -- 13000 verdächtigte "Terroristen".
  • Nominal data -- eine Art Kriminalaktennachweis, enthält 175000 (2009) Records von Beschuldigten, Vermissten, nicht identifizierten Leichen, etc. Die Datenbank enthält in irgendeiner Form Fotos und Fingerabdrücke; vor allem scheint beliebig Freitext ("criminal history") gespeichert zu werden.
  • Interpol DNA-Datenbank http://www.interpol.int/Public/Forensic/dna/default.asp; enthielt 2009 gerade mal 83000 Records. TODO: rauskriegen, was sich die dabei denken, etwa durch Lesen.

  • Daktyloskopische Fingerabdrücke (2009 86000 Records)
  • SLTD (Stolen or lost travel documents); eingerichtet 2002, versucht SLTD offenbar die Komplettabdeckung. Jedenfalls waren 2006 schon 13 Millionen Einträge aus 118 Staaten in der Datenbank.

  • Child Abuse Image Database (ICAID) -- offenbar zum Bildabgleich gehalten.
  • Stolen Administrative Documents -- eine Ergänzung zu SLTD, bei dem es nicht um personenbezogene Dokumente geht (sondern etwa um Fahrzeugpapiere); 2009 knapp 200000 Einträge
  • Stolen Motor Vehicles -- 2008 waren 4.6 Millionen Einträge in dieser Datenbank, Interpol verkündet stolz, 2007 6000 Treffer pro Monat gehabt zu haben, während sie 2008 31000 Kfz wiedergefunden haben wollen.

  • Stolen Works of Art -- Kunstfahndung war mal ein Schwerpunkt von Interpol (und immer noch verweist Schengen auf Interpol, wenn es um sowas geht). In ihrer Datenbank hatten sie 2009 33000 Einträge.
  • Eine Datenbank gefälschter Kreditkarten o.ä.

Es gibt seit ca. 1984 auch eine Datenschutzkommission bei Interpol, gegründet als ein Kompromiss zwischen Frankreich und Interpol, um letzteren zu erlauben, sich nicht um Datenschutz kümmern zu müssen.

Quellen

Österreich

Das System IPOS/PAD (Integriertes polizeiliches Sicherheitssystem/Protokollieren-Anzeigen-Daten) wird seit Anfang 2007 eingesetzt. http://www.heise.de/newsticker/meldung/86188

Schweiz

vgl. Datenbanken Schweiz

Frankreich

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/14092/1.html -- STIC enthält 4.5 Millionen Personen und angeblich 25% fehlerhafte Daten, war zwischen 1995 und 2001 illegal in Betrieb.

UK

NDNAD (national DNA database)

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/4739/1.html Kosten: 143 Millionen Pfund laut Jack Straw. Behauptung im Artikel: 1995-2001 134812 Identifikationen in Gendatenbank (95% Trivialkriminalität, http://www.infolinks.de/cilip/ausgabe/61/dna.htm), "viele Tausend" mit folgender Verurteilung. Polizeiverband möchte gerne mindestens GF der "drei Millionen aktiven Kriminellen" in UK.

Im Sommer 2004 geht das noch viel weiter: Einerseits erlaubt das oberste britische Gericht http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/17968/1.html die unbegrenzte Speicherung der Genprofile auch Unschuldiger], andererseits plant die Regierung, auch Gendaten der Kinder Verurteilter flächendeckend zu erfassen.

Ende 2005 laut Peter Gill (Forensic Science Service, UK) 3-4 Millionen Datensätze, Wachstum ca. 100000 pro Jahr (http://www.theregister.co.uk/2006/06/08/ndnad_sharing/ 500000 Datensätze von Menschen unter 16). Erfasst werden alle Verbrechen und alle Verdächtigen nach der broken windows-Theorie (UK-Statistiken wollen wissen, dass "2 bis 8" (!) Prozent der Kleinkriminiellen später schwerkriminell werden). Ein Löschungstermin für die Einträge ist nicht vorgesehen.

2004-Mitte 2006 wurden laut Minister Joan Ryan 519 Anfragen aus dem Ausland aus NDNAD aus dem Ausland beantwortet (http://www.theregister.co.uk/2006/06/08/ndnad_sharing/)

UK hat bisher 10 Mikrosatelliten verwendet, will künftig 13 verwenden.

2009 http://www.guardian.co.uk/politics/2009/oct/21/dna-database-convictions-fall berichtet der Guardian, die NDNAD enthalte inzwischen 5.6 Millionen Profile, davon 4.9 Millionen von Personen. Dafür fiel die Zahl der Matches in der Datenbank auf 32000 (2007 sollen es noch rund 42000 gewesen sein). Metro London berichtet in dem Zusammenhang, das Innenministerium behaupte, 17,614 Fälle seien mit Hilfe der NDNAD gelöst worden, davon immerhin 83 Morde und 184 Vergewaltigungen (und mithin zu 98.5% "Fälle", die eher unter Trivialkriminalität laufen werden).

Überwachung

Automatic Number Plate Recognition (ANPR) Kameras werden ab Herbst 2005 landesweit Nummernschilder von Autos erfassen und speichern. Bereits jetzt ist Großbritannien das am stärksten überwachte Land der Welt. Ca. 4 Mio. Überwachungskameras sind dort installiert. Seit den Anschlägen des 11. September hat sich deren Anzahl vervierfacht.

Und wer immer nicht glaubt, dass "die" wirklich Bewegungsprofile machen: Im UK jedenfalls mal locker, und zwar u.a. durch Auswertung von ANPR-Daten für "Domestic Extremists" (zu denen etwa sitzblockierende TierrechtlerInnen gehören).

Links: