Organisierte Kriminalität (OK)
Als Organisierte Kriminalität werden nicht nur mafiose Strukturen a la der Pate bezeichnet, sondern alle die in einer Gruppe die kriminelle Ziele systematisch verfolgen. D.h vor allem Drogenkriminalität. In Flautezeiten des Terrorismus dient die OK zur Rechtfertigung des Ausbaus polizeilichder Befugnisse.
Heiner Busch zu OK
Heiner Busch hate Anfang der 1990-ziger folgende Thesen zur OK und Ausweitung der Befugnisse der Polizei aufgestellt:
Was taugt der Begriff organisierte Kriminalität, insbesondere wenn er so wenig differenziert und so breiig ist, wie bei Stümper/ Sielaft7. Geht es an, so völlig unterschiedliche Dinge in einen Topf zu werfen, wie: die übliche Bandenkriminalität, illegale Märkte (Drogen, Waffen, Autos, Kunstwerke, Sondermüll), Korruption und Eröffnung von Spielräumen für schmutzige Geschäfte durch staatliche Politik, Parallelgesellschaften wie sie unter dem Begriff "organized crime" diskutiert werden, wo die Parallelgesellschaft die staatlichen Institutionen und die offizielle Gesellschaft dominieren? Die Debatte um OK hat auch nach zehn Jahren noch den Charakter einer Sicherheitskampagne, bei der es darum geht, durch den Verweis auf angebliche und reale Gefahren geplante oder bereits betriebene Methoden zu legitimieren. So wie der Terrorismus der 70er Jahre die Etablierung der Informationstechnik in der Polizei legitimierte, so rechtfertigt die Debatte um OK und Drogenhandel seit Anfang der 80er Jahre neben dem weiteren Ausbau der Datenverarbeitung den verstärkten Einsatz und die Verrechtlichung verdeckter Methoden. Die Folgerungen stehen schon längst fest. Wer diskutieren will, mache sich zum Gehilfen der kriminellen Bosse, bewusst - oder wie Raith sagt - unbewusst.
Quelle: Heiner Busch, Mit welchen Mitteln gegen "organisierte Kriminalität" - Das ist die Frage