Unterschiede zwischen den Revisionen 30 und 31
Revision 30 vom 2011-03-09 21:35:56
Größe: 9187
Autor: anonym
Kommentar: + Verweis auf Programm der ISSWorld MEA; Sprachliches
Revision 31 vom 2011-04-24 12:57:05
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Autor: anonym
Kommentar: + Atos, Red Hat, SIS-Infos; SPSS ist nicht IBM.
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Eines davon ist [[http://www.spss.com/de/predictive_analytics/index.htm| SPSS]], bei etlichen deutschen Polizeien, wie z.B. in [[Datenbanken Hessen|Hessen]], [[Hamburg]] und BaWü ist der Kram schon im Einsatz.
IBM lieferte auch Systeme für den Betrieb des Zentralen [[SIS]], das 2011 auf
AIX und Websphere MQ lief.

=== SPSS ===

Auch SPSS versucht, [[http://www.spss.com/de/predictive_analytics/index.htm|"Predictive Analytics"]] an die öffentliche Hand zu bringen und war damit
nach eigener Auskunft bereits bei etlichen deutschen Polizeien (etwa [[Datenbanken Hessen|Hessen]], [[Hamburg]] und BaWü) schon erfolgreich.
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=== Atos Origin ===

[[http://www.atosorigin.com/|Atos Origin]] hat eine eigene [[http://www.atosorigin.com/en-us/services/industries/public_sector/default.htm|Abteilung Public Sector]], die u.a. allerlei Entwicklung für diverse Militärapparate vornimmt. Im engeren Repressionsbereich ist Atos offenbar Hauptkontraktor für [[SIS]] 1.


=== Red Hat ===

Repressionsbehörden migrieren zunehmend weg von proprietären Unixen.
In Niedersachsen hat die Polizei früh auf Linux gesetzt, inzwischen ist
Red Hat dominierend bei der Ablösung der alten Systeme. So laufen 2011
etwa mindestens die SIS-Spiegel in Belgien, Bulgarien, der Schweiz, Estland,
Slowenien und der Slowakei unter RHEL 5.X. Das BKA hat wohl Pläne zur
Migration von den alten HP-UX-Systemen.
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Hersteller von Software für Polizei und Geheimdienste

Im Zuge des Neoliberalismus ist nur vordergründig der Rückzug des Staats aus öffentlichen Bereichen; zumindest Militär und Polizei werden ausgebaut. Daher ist die Sicherheitsindustrie (Neusprech für Überwachungsindustrie) ein lukratives Geschäftsfeld.

Der Sicherheits-Industrielle Komplex besteht neben den Unternehmen selbst aus Angehörigen des Bundesministerium des Innern, Polizeiverbänden und den Behörden selbst -- er zeigt sich z.B. deutlich bei Veranstaltungen wie dem Europäischen Polizeikongress.

Zu diesem Dickicht gehört, dass technische Kompetenz keine Voraussetzung für Entscheidungen ist. Politische Minen, Verteilungskämpfe und Korruption tun ein Übriges. Die Hersteller versprechen oft das Blaue vom Himmel und kriegen nur wenig eingelöst. Schlimm genug allerdings, was dann doch klappt, und noch erschreckender, was sich die diversen Obrigkeiten gerne kaufen würden.

Auflistung der Hersteller

Die Auflistung ist unvollständig und bedarf einer laufenden Ergänzung und Korrektur.

Einige Hersteller liefern im Programm der ISS World MEA 2011 schöne Selbstbezichtigungen, wenn sie beschreiben, was sie den westasiatischen Potentaten an Unterdrückungstechnologie so alles andienen. (TODO: die interessanteren und seriöseren Anbieter rausfiltern und in die Liste unten einarbeiten).

Novotec

Novotec gesteht freimütig die Verdatung der chinesischen Polizei.

Siemens

Fujitsu Siemens (die haben auch INPOL-Alt ausgestattet). Siemens ist auch im Biometriebereich mit dabei. Die "Siemens Homeland Security Suite" ist offenbar in der Schweiz im Einsatz. So kann es nicht überraschen, dass Siemens seine Überwachungstechnologie auch an das Regime im Iran verkauft. vgl euobserver.de.

Cognos

Die Datawarehouse-Komponente von INPOL-neu wurde unter COGNOS entwickelt. vgl c´t Artikel zu NIVADIS und INPOLneu

VW (Gedas)

Gedas (Tocher von VW): Hat Poliks (Berlin und Bremen) (mit-) entwickelt.

Bundesdruckerei

Die Bundesdruckerei versucht sich im Rahmen ihrer ePass und E-Perso Geschichten an "Workflows" mit "Entry" oder "Arrest" am Ende. Natürlich sind sie dabei eifrig am Hantieren mit Biometrie.

IBM

IBM hat eine Untergliederung mit dem Titel "Sicherheit und Justiz". In diesem Rahmen wird/wurde Software entwickelt zu robuster Namenserkennung, Bildabgleich, Videoanalyse, Erschließung von Textdaten incl. multilingualem Tagging, Query Expansion etc.

IBM lieferte auch Systeme für den Betrieb des Zentralen SIS, das 2011 auf AIX und Websphere MQ lief.

SPSS

Auch SPSS versucht, "Predictive Analytics" an die öffentliche Hand zu bringen und war damit nach eigener Auskunft bereits bei etlichen deutschen Polizeien (etwa Hessen, Hamburg und BaWü) schon erfolgreich.

IABG

IABG ist ein privatisierter Laden, der aus dem Umfeld der Bundeswehr kommt. Im Rahmen von integrierten Systemen bieten sie wohl vor allem Command & Control-Software an.

empolis

Empolis gehörte mal zur Bertelsmann-Tochter arvato wurde aber inzwischen verkauft. Dabei handelt es sich wohl auch um eine Analyse- und Mininggeschichte, die offenbar auch multilinguale Texterkennung und -mining können soll. Der Kram wird auch als Business Intelligence-Anwendung verkauft. Der Kundenliste (11/2009) nach zu urteilen, haben sie bei Polizeien noch kein Glück gehabt, vermutlich weil sie sich bei dem Old-School Lobbyismus der Polizeiverbände nicht so durchsetzen konnten. Sie treiben sich aber auf allerlei Messen und dem alljährlich von der Zeitschrift Behördenspiegel ausgerichteten Europäischen Polizeikongress herum.

BAE Systems

BAE systems ist im Rahmen der "Sicherheits"forschung im siebten Rahmenprogramm am SCIIMS-Projekt zur Entwicklung einer Management-Plattform für "Verbrechen und Migration" beteiligt (vgl. neoconopticon.wordpress.com/)

Speech Technolog Center

Speech Technology Center ist eine russische Firma, die allerlei Repressionstechnologie rund um Stimmerkennung herstellt, so etwa die erste polizeiliche Voiceprint-Datenbank der Welt in Mexiko (2010) oder automatische Transskriptionssysteme.

Unisys

Unisys hat Polizei und Militär zum Kerngeschäft erklärt. Vor allem auf EU-Ebene wird gern bei Unisys gekauft:

In CILIP 91 (2009) ist eine längere Abhandlung über das Engagement von Unisys im Repressionsbereich erschienen.

ESRI

Eigentlich bekannt als Hersteller von GIS-Software für die zivile Verwaltung, dient sich ESRI mit einem Programm namens CrimeAnalyst (2008) auch der Polizei an. Es wird zumindest in UK von der Polizei eingesetzt. Das Ganze gehtwohl über reine GIS-Funktionalität hinaus und versucht sich an Profiling (Data Mining).

rola

rola Security Solutions -- stellen die Data Mining oder Fallbearbeitungssoftware rsCase her. Sie ist in Bayern unter dem Namen Easy im Einsatz, läuft aber auch in NRW als CASE und in Schleswig-Holstein als MERLIN. vgl Telepolis

Im Rahmen von rsCase (und dessen Nachfolger rsFrame) werden allerlei Analysekomponenten angeboten, etwa für Text Mining (was z.B. Named Entity Recognition machen soll). Zudem bietet Rola auch allerlei Klickibunti-Programme ("Analyst's Notebook", iBase, "Analyst's Workstation") an, deren Zweck es ist Zusammenhänge und Netzwerke visuell darzustellen.

SAP

Ist mit "Lösungen für die innere Sicherheit" dabei. In dem Sinne: Kauft, liebe Polizei, kauft SAP-Kram! Bittebitte!!! (siehe Fefe)

Das primäre Angebot heißt "SAP Investigative Case Management for Public Sector" und scheint eine weitere Vorgangsverwaltung mit einfachen Mining-Möglichkeiten zu sein; offenbar versucht SAP auch, aus den Wirtschaftsverwaltungen in den operativen und dispositiven Bereich zu drängen ("Durch den Zugriff auf Informationen aus Personalverwaltung, Haushaltsmanagement und Logistik erhalten Sie eine ganzheitliche, vollständige und jederzeit aktuelle Sicht auf die Organisation", so ein Werbeflyer von 2008, der auch ansonsten Instinkt für Datenschutz -- Stichwort Zweckbindung -- komplett vermissen lässt).

SAP hat das Programm US-VISIT für das US-amerikanische Department of Homeland Security entwickelt (und es funktionierte nicht, siehe Fefe ).

Steria

Steria -- "Steria is one of the top five European IT companies in the public sector, providing services to over fifty ministries". Die Tochter Mummert Steria hat auf der Basis von SuSE das Niedersächsische Nivadis implementiert.

Steria Mummert ist wohl Top-Kontraktor bei SIS II; jedenfalls bekommen sie einen großen Teil der Flak für das Chaos in der Umgebung.

SteriaFIT ist eine "Lösung" zum Management und zur Übertragung von Fingerabdrücken, die offenbar Bilder und Formeln verbindet und zwischen den verschiedenen Systemen überträgt. Steria gibt 2008 an, das System laufe bei Interpol und den Einwanderungsbehörden von über 20 Staaten. Offenbar gibt es proprietäre Übertragungsformate, aber auch schlichte Internet-Mail. Es gibt Erweiterungen für Cellphones und Webserver.

T-Systems

Als Großauftragnehmer im öffentlichen Bereich ist T-Systems immer wieder dabei; so hat T-Systems den ersten Versuch von INPOL-Neu entwickelt (bevor sie von KPMG ausgebootet wurden).

Das Berliner Poliks, ein integriertes System, ist auch unter T-Systems-Führerschaft entstanden.

Atos Origin

Atos Origin hat eine eigene Abteilung Public Sector, die u.a. allerlei Entwicklung für diverse Militärapparate vornimmt. Im engeren Repressionsbereich ist Atos offenbar Hauptkontraktor für SIS 1.

Red Hat

Repressionsbehörden migrieren zunehmend weg von proprietären Unixen. In Niedersachsen hat die Polizei früh auf Linux gesetzt, inzwischen ist Red Hat dominierend bei der Ablösung der alten Systeme. So laufen 2011 etwa mindestens die SIS-Spiegel in Belgien, Bulgarien, der Schweiz, Estland, Slowenien und der Slowakei unter RHEL 5.X. Das BKA hat wohl Pläne zur Migration von den alten HP-UX-Systemen.

Big Brother Award für die Hersteller

2009 gab es einen Big Brother Award (Laudatio) für die Hersteller von Überwachungstechnik.