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Gemeinsam genutzte Software
Ursprünglich hatten die Landespolizeien für ihre Nachweissysteme Eigenentwicklungen in Auftrag gegeben -- oder sie ließen ihre Daten im Wege der Auftragsdatenverarbeitung vom BKA mitverarbeiten. POLAS war dann Ende der 1990er Jahre eine erste Kooperation zwischen verschiedenen Landespolizeien.
Inzwischen sind etliche Hersteller auf den Plan getreten, die die Polizeien mit einer Art "Standardsoftware" zu versorgen versprichen. Diese Tendenz ist unter anderem deshalb beunruhigend, weil sich auf diese Weise ein Feature Creep, ein quasi marktwirtschaftlicher Zwang, Polizei-EDV mit immer neuen Funktionen auszustatten, ergeben hat.
So gibt es neben den klassischen Nachweissystemen, die elektronische Akte Vorgangsverwaltung und Fallbearbeitungs-Software zur Analyse.
Diese Seite versucht, einige der populäreren Softwarepakete aufzulisten.
Nachweissysteme
Software für Nachweissysteme
Das Softwaresystem POLAS wird von den meisten Ländern als Verdächtigenkartei inzwischen verwendet.
In Berlin wird Poliks verwendet (Poliks ist ein integriertes System, d.h. sowohl Nachweis als auch Vorgangverwaltung)
Bremen verwendet ISA-Web, welches wie Poliks auch eine Vorgangsbearbeitung beinhaltet
Vorgangsverwaltungen
Vorgangsverwaltungen dienen der gesamten Erfassung der täglichen Arbeit.
ComVor, Ein System zur Vorgangsverwaltung, das inzwischen in vielen Ländern läuft.
Fallbearbeitungen
Fallbearbeitungs-Software dient der Analyse von Daten mittels Data Mining zum vermeintlichen finden von Tätern.
CRIME ist eine in öffentlicher Obhut entwickelte Fallbearbeitung, die in vielen Ländern und z.B. auch beim Zoll eingesetzt wird.
rsCase ist ein Software-Paket zur "praktische[n] Arbeit im Bereich operativer Ermittlungen von Behörden" und unterstützt "vernetzte Fallbearbeitung, Auswertung und weltweites Incident Reporting" (Produktbeschreibung), das von rola Security Systems für verschiedene Landespolizeien und das BKA angepasst wurde. In Bayern heißt das entsprechende System z.B. EASY, in Schleswig Holstein Merlin und in NRW CASE. Auch wenn es gerne als Data Mining System angepriesen wird, sind die Fähigkeiten noch nicht besonders weitreichend. Das verkleinert die Problematik, die durch solche Programme entsteht, allerdings nicht. Da die Fehleranfälligkeit bei schlechter Programmierung noch größer ist. Laut Telepolis geht die Vergabepraxis für die Programme nicht besonders koscher ab. Rola bekommt anscheinend die meisten Ausfträge, weil sie gute Beziehungen zum BDK (Bund Deutscher Kriminalbeamter) pflegt und öffentliche Ausschreibungen aus Sicherheitsgründen vermieden werden (siehe auch ct-Artikel.) Desweiteren gibt es nach einem Telepolis Artikel vom 8.11.2012 direkte Schnittstellen zur "Anti-Terror-Datenbank", welche so das Data Mining über das Trennungsverbot hinweg ermöglicht und dieses somit digital ausgehebelt.
SPSS ist ein aufgebohrtes Statistik-Programm, welches von der Hessischen Polizei und vermutlich noch weiteren Ländern verwendet wird.
Sexualstraftäterdateien
Viele Länder haben meist aus populistischen Gründen Datenbanken für entlassene ehemalige Sexualstraftäter eingeführt. Diese sehen vor, dass das relevante Umfeld auch außerhalb der Polizei zwecks Prävention informiert wird.
Dateien der Länder
Bayern verwendet laut Krimpedia HEADS, wobei die Datenbank von rola entwickelt wurde.
In NRW wird dieses unter dem Namen Kurs NRW betrieben
Weitere Programme der Länder: Krimpedia zu den Sexualstrafäterdateien der Bundesländer